Gewässerschutz
Umweltministerin Ulrike Höfken hat den Bachpatenpreis des Landes am Mittwoch in Mainz an drei Umweltschutzgruppen übergeben: Ausgezeichnet wurden die ARGE Nister, die die Nister sowie die Wied im Westerwald betreut, der NABU Altenkirchen, der sich für den Ölferbach engagiert sowie der Angelsportverein Eppenbrunn (VG Pirmasens-Land), der den Eppenbrunner Bach betreut. „Die Bachpatenschaften sind ein hervorragendes Beispiel dafür, wie ehrenamtliches Engagement mit Bürgerbeteiligung bei der Renaturierung von Gewässern erfolgreich verzahnt werden kann. Für den Gewässerschutz und die Umweltbildung in unserem Land ist ihre Arbeit unverzichtbar“, sagte Umweltministerin Ulrike Höfken und dankte den Preisträgern für ihren Einsatz. Der Bachpatenpreis wird alle drei Jahre verliehen. Jede Gruppe erhält 1000 Euro.
Seit mehr als 20 Jahren gibt es in Rheinland-Pfalz Bachpatenschaften, die inzwischen über 2800 Kilometer Gewässer betreuen. „Die Bachpatinnen und Bachpaten sind naturverbundene Menschen aller Altersstufen, die sich für das Element Wasser begeistern sowie für die unzähligen Tier- und Pflanzenarten, die in und an Gewässern leben“, erklärte Höfken. Insbesondere die Bachpatenschaften an Schulen leisten einen wichtigen Beitrag zu Umweltbildung: „Dort können Kinder und Jugendliche bei Gewässeruntersuchungen, kleinen Experimenten und Anpflanzungen von Ufergehölzen den Lebensraum Fluss und Bach kennen und schätzen lernen.“
Derzeit gibt es in Rheinland-Pfalz rund 730 aktive Bachpatenschaften mit mehr als 3.000 Mitgliedern. Sie betreuen jeweils einen Abschnitt eines Baches, meist an ihrem Wohnort. Dort sorgen sie dafür, dass Unrat beseitigt wird, dass sich die Bäche wieder ihr eigenes Bett suchen dürfen und unterstützen die Gemeinden bei Renaturierungsprojekten. Koordiniert wird diese Arbeit vom Umweltministerium sowie vom Landesumweltamt im Rahmen der Aktion Blau Plus, deren Ziel es ist, natürliche und naturnahe Gewässer zu erhalten und stark veränderte Gewässer wieder in einen naturnahen Zustand zurück zu führen.
Die Wasserrahmenrichtlinie der EU verpflichte die Länder, alle Gewässer in einen guten ökologischen Zustand zu überführen. Dass dies in Rheinland-Pfalz bei 29 Prozent der Bäche, Flüsse und Seen bereits erreicht wurde, sei auch ein Verdienst der Aktion Blau Plus, so Höfken. Über 70 Prozent der Fließgewässer aber verfehle das Ziel immer noch. Es sei also noch viel Arbeit zu leisten, die ohne die Bachpaten nicht zu schaffen sei, stellte die Ministerin heraus.